7:30 Uhr kleines Frühstück
8:00 Uhr Unterricht bis 11:30 Uhr
12:00 Uhr Mittagessen
14:00 Uhr bis 16:00 Uhr wieder Schule, danach Hausaufgaben.
18:00 Uhr Abendessen
21:00 Uhr Nachtruhe
Nach diesen 18 Monaten versucht er dann, nach Nepal zu kommen, da hier die Bedingungen für Mönche besser sind. Ein Freund seines Vaters gibt den entscheidenen Hinweis auf ein Kloster in Nepal. Seine Erlebnisse mit der chinesichen Obrigkeit in den nächsten beiden Jahren schildert er uns sehr drastisch. N.N. möchte aber nicht, dass ich hier darüber schreibe. Das folgende Bild ist als Aussage wohl ausreichend und eindrücklich.
Die chinesische Polizei befragt seinen Vater noch immer des öfteren über den Aufenthaltsort des verschwundenen Sohnes, der Vater muss lügen, darf nichts sagen. Ein Besuch seiner Familie in Tibet ist z.Zt. ist nicht möglich. So hat N.N. auch keinen nepalischen Pass. Nach seiner Ankunft hier besucht er noch 7 Jahre die Schule des Klosters, im Jahre 2008 hat er seine Ausbildung abgeschlossen. In diesem Jahr kann er auch für einen Monat nach Indien reisen, nach Dharamsala. Bei dieser Gelegenheit sieht er auch den Dalai Lama. Sein Tagesablauf jetzt läuft nach folgendem Zeitplan:
5:00 Uhr Aufstehen
5:30 Uhr bis 7:30 Uhr Puja (Gottesdienst), dazwischen wird auch gefrühstückt
7:30 Uhr eine Stunde Meditation in seinem Zimmer
8:30 Uhr bis 11:30 Uhr Puja
Anschließend ist gemeinsames Mittagessen zusammen mit den anderen Mönchen. In dem Kloster wohnen z.Zt. 110 Mönche, die meisten kommen aus Nepal.
14:00/15:00 Uhr bis 16:30 Uhr Puja, danach Freizeit
Von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr umrundet er die Stupa, dabei betet er mit der mala, der buddhistischen Gebetskette. Danach geht er zurück ins Kloster, meditiert wieder eine Stunde, dann geht er zu Bett.
Zur Situation hier in Nepal befragt, äußert sich N.N. sehr besorgt über den wachsenden chinesischen Einfluß hier in Nepal. Wählen kann er am 19. November leider nicht, da er keine nepalische Staatsbürgerschaft hat. Die religiöse Toleranz hier, das Zusammenleben von Buddhisten und Hinduisten schätzt er sehr. N.N. überlegt, ob er versuchen soll, nach Europa zu kommen, um dann als anerkannter Flüchtling endlich in seine Heimat zu reisen und seine Familie wieder zu sehen. Dies ist sein größter Herzenswunsch. Wir wünschen unserem Gesprächspartner, dass dieser Wunsch für ihn bald in Erfüllung geht! Das Gespräch mit ihm wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Wir behalten ihn als angenehmen und zurückhaltenden Menschen in guter Erinnerung.
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