Eine der größten Befürchtungen von uns drei leidenschaftlichen Kaffeetrinkern und begeisterten Stückchen-dazu-Essern galt der Versorgung mit diesen Grundnahrungsmitteln hier in Nepal. In meiner Sorge um die tägliche Portion Kaffee hatte ich in Heidelberg schon vor längerer Zeit damit begonnen, die verschiedensten löslichen Kaffees auszuprobieren. Auch hatte ich mir schon leichte Transportbehältnisse gekauft. Dabei habe ich einen löslichen Biokaffee aus Papua Neuguinea entdeckt, der mir richtig gut schmeckt. Mitgenommen habe ich dann keinen, da die Zeit der Überseekoffer inzwischen leider vorbei ist. Aber wir alle wissen, dass die größten Befürchtungen meistens grundlos sind. Hätte mich ja auch mal im Internet informieren können, so wie ich es sonst oft mache.
Und auch unsere zweite Sorge, die um die Kaffeestückchen, erweist sich als grundlos. Wir entdecken hier in Lalitpur, aber auch in Kathmandu und Patan immer mehr schöne Cafes und Bäckereien. Ein besonderes Cafe ist von unserer aktuellen Wohnung nur ca 5 Minuten zu Fuß entfernt. Die Higher Ground Bakery ist ein Projekt, in dem Jugendliche und Frauen, die sich in einer schwierigen sozialen Situation befinden, unterstützt und gefördert werden. Es gibt zwei Filialen.
Das Ambiente ist sehr angenehm, u.E. könnte sich dieses Cafe auch irgendwo in der Heidelberger Weststadt befinden. Wir waren schon des öfteren dort zu Gast, da es idealerweise auf dem Hin-oder Rückweg vom
Pink Office, dem Verwaltungsgebäude der NYF, oder vom Ankur Psychological Counseling Center liegt. Unsere Favoriten sind die Croissants und die Bananenmuffins. Die Stückchen werden gewärmt serviert, was den Verzehrgenuss noch erhöht. Sehr lecker, sehr empfehlenswert! Wer mehr darüber fahren möchte:
Higher Ground
Ebenfalls zu Fuß zu erreichen ist die Bäckerei, die einen etwas längeren Namen hat: Hermann Helmer´s German Bakery. Der Gründer und erste Bäcker war nicht, wie der Name vermuten lässt, ein Deutscher, sondern ein Nepali, der in Deutschland eben bei Hermann Helmer das Bäckerhandwerk gelernt hatte. Und in Reminiszenz an seinen Lehrmeister nannte er seine Bäckerei 1978, nach erfolgreichem Abschluss seiner Meisterprüfung, nach eben diesem. Inzwischen hat der Besitzer gewechselt, die Bäckerei wird aber immer noch als Familienbetrieb geführt. Die Bedienung ist ausnehmend freundlich, das Angebot sehr groß. Albert und ich entscheiden uns für den Apfelkuchen und werden nicht enttäuscht!
Auf dem Rückweg kommen wir noch am Vienna Bakery Cafe vorbei, etwas verborgen hinter einer Straßenkreuzung gelegen. Ziemlich verwundert sind wir über die großformatigen Plakate und auch die ausgelegten Flyer, auf denen das Oktoberfest in Nepal beworben wird. Da Albert und ich gerade schon den leckeren Apfelkuchen bei Hermann Helmer´s genossen haben, nehmen wir nur zwei Zimtschnecken für den abendlichen Nachtisch mit. Diese haben den Fototermin nicht mehr erlebt, auch sie sehr lecker und ansehnlich! Im Innern ist es gemütlich, es liegen deutsche Zeitschriften aus.
Ebenfalls in der Nähe unserer derzeitigen Wohnung liegt am großen Kreisverkehr, dem Jawalakhel Chowk, eine kleine German Bakery. Hier gibt es keinen Kaffee, allerding auch eine große Auswahl an Backwerk. Und wie man sieht, ganz schön leckeres!
Wenn man in Patan vom Jawalakhel Chowk auf der Lagankhel Road in Richtung Durbar Square geht, liegt nach ca 50 m auf der linken Seite das Cafe Hot Breads. Wenn man genau hinschaut, kann man die Schrift auf dem roten Schild hinter dem Kabelverhau lesen. Die Einrichtung ist etwas einfacher und ziemlich funktional. Draußen braust und hupt der Verkehr vorbei, während man drinenn an den beiden Theken sich mit der großen Auswahl rumschlagen muss. Es gibt u.a. Zimtschnecken, Croissants und: Schwarzwälder Kirschtorte! Und der frisch gebrühte Filterkaffee ist sehr, sehr lecker.
Fast direkt neben der Higher Ground Bakery, über die ich weiter oben geschrieben habe, gibt es an der Ekantakuna Road, auf dem Weg zwischen APCC und dem Pink Office gelegen, ein Gartencafe. Das erste, das wir hier gesehen haben. Die Sitzmöglichkeiten im kleinen Garten sind unter großen Sonnenschirmen, die Auswahl an der großen Kuchentheke ist ausreichend und schmeckt. Lecker ist auch der Kaffee aus organischem Anbau hier in Nepal. Im Cafe Assa trifft man viele Ausländer. Der Betreiber organisiert ab und zu auch geführte Tagestouren zu den Kaffeeproduzenten. Dabei kann man dann die verschiedenen Schritte der Kaffeeproduktion kennen lernen und an einer Kaffeeverkostung teilnehmen. Leider ist der nächste Termin erst wieder im Dezember. Hier mehr Infos zur Assa Coffee Tour:
Assa Coffee Tour
Das bislang letzte Cafe in dieser kleinen Reihe ist Himalayan Java Coffee. Es liegt in Kathmandu am Ganga Path, der Verlängerung der New Road. Die New Road ist eine der Einkaufsstraßen in Kathmandu. Schicke Läden mit modischer Kleidung, die neueste Elektronik. Albert und ich kamen vom Busbahnhof am Ratna Park. (Der öffentliche Nahverkehr ist ein eigenes Thema wert.) Auf jeden Fall brauchten wir nach dem Abenteuer Mikrobus eine Tasse heißen Kaffee. Die Fußgängerzone öffnet sich zum Durbar Square, da entdecken wir auf der linken Seite dieses Cafe. Durch die großen Fenster hat man einen tollen Blick nach außen, auf den Platz mit den unzähligen Andenkenhändlern davor, auf die Freak Street. Man kann hier stundenlang sitzen, im kostenlosen Internet mails schreiben oder lesen, die vorbeiziehenden Touristen betrachten und dabei den leckeren Kaffee trinken. Die Zimtschnecken hier waren ganz ok. Das Interieur ist ganz modern und hell, an den Fenster stehen bequeme Sessel. Wir kommen bestimmt wieder! Auch hier kann ich einen link angeben: Himalayan Java
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